Andi ist ein Wasser, das tief gründet. Still und ruhig – darin überlegt. Tief ist bei ihm das Wasser – nicht das Glas. Und ganz sicher nicht der Blick hinein: An unserem letzten Happy-Birthday-Call (es waren Social-Distancing-Zeiten) sass er mit einem Sirup inmitten von Feierabendbierern*.
Sirup in allen Ehren, Hüttentee wäre passender gewesen. Ein Sommermontag, vor Jahren, wir fragten Andi nach seinem Wochenende: «Ich war wandern.» – «Wo?» – «Weissmies.» – «Klingt hoch.» – «4017 Meter.». Gesagt mit einer trockenen Selbstverständlichkeit, die nicht hätte vermuten lassen, dass es seine erste Hochtour war.
Sie ist nicht die letzte geblieben. Bloss am Gipfelwein arbeiten wir noch.
* Andi hat diesen Text natürlich gegengelesen. Und dabei bemerkt: «Meine Frau kaufte daraufhin Bier ein, weil sie fand, dass das nicht geht, mit einem Sirup am Feierabendbier aufzutauchen.» Darauf – auf die Aussage und seine Frau – ein Prosit!